Raphael: Don in Winterthur
Als ich auf DuckMania las, dass Don Rosa auf Signiertour in
Deutschland gehen sollte, stand für mich sofort fest, dass ich diese Gelegenheit
nicht verpassen würde. Da ich in der Schweiz wohne, befasste ich mich schon mit
dem Gedanken, wie ich wohl anreisen soll. Doch auch ein Termin in der Schweiz
stand fest! Zu meinem Glück kam es dann auch noch so, dass der Termin genau in
den Schulferien stattfand (ich bin im Gymnasium, was in Deutschland die 9.
Klasse wäre). Ich gab meinem Vater frühzeitig Bescheid, sodass er sich den
Termin freinehmen konnte.
So fuhren wir am 3. Oktober von meinem Wohnort, Basel, nach Winterthur, welches
ca. 100 km von Basel entfernt liegt. Natürlich nervte es mich ein wenig, dass es
nicht in Basel stattfand, da dies eine größere Stadt, mit einem größeren
Comic-Shop ist, doch ein echter Don-Rosa-Fan lässt sich durch so etwas nicht vom
Weg abbringen.
Als wir in Winterthur ankamen, war bereits der halbe Comic-Shop mit Leuten
gefüllt, obwohl die Signierstunde erst in einer Viertelstunde anfangen sollte.
Jeder, der ein Autogramm haben wollte, musste sich eine Nummer an der Kasse
abholen, wir bekamen die Nummer 30. Don Rosa kam sehr pünktlich an und setzte
sich zusammen mit dem Comic-Shop-Besitzer und dem Organisator der Tour an einen
Tisch. Mittlerweile war der Laden schon fast bis auf die Straße mit Leuten
gefüllt; kein Wunder, wenn man bedenkt, dass dies der einzige Termin in der
Schweiz war.
Ich konnte beobachten, wie Don zeichnete und signierte, machte ein paar Fotos
und sogar einen kleinen Film, wie er gerade Dagobert mit Dollar-Zeichen in den
Augen zeichnete.
Ich merkte mir dabei die Weise, wie er zeichnete, um sie dann
vielleicht einmal nachzuahmen. Don zeichnete und schrieb ganze 1 1/2 Stunden lang,
so viel Zeit ließ er sich für 20 Personen. Als man ihm sagte, dass nur noch
eine halbe Stunde Zeit übrig war, war er selbst auch ganz erstaunt und
betrachtete seine Uhr ungläubig. Was ich leider sehr Schade fand, war, dass er
durch die Zeitbegrenzung nur den ersten 25 eine Zeichnung anfertigen konnte. Als
wir dann pünktlich zum eigentlichen Schluss der Signierzeit an die Reihe kamen,
bekam ich zwei Unterschriften von ihm in meine Alben. Dabei handelte es
sich um die Ausgabe 0 und die Nummer 32, welche gerade dort zu kaufen war.
Ich bekam sogar noch eine Unterschrift für meinen Bruder und
eine für meinen Cousin. Wir verabschiedeten uns und ich schüttelte ihm zum
Abschied die Hand. Ich war sehr glücklich, obwohl es nicht mehr für eine
Zeichnung gereicht hat. Wir mussten uns einen Weg durch die Menge, bestimmt noch
30 Leute, bahnen. Die Organisatoren hatten jedoch abgemacht, dass nicht einfach
so unterbrochen wird, sondern dass zumindest jeder noch eine Unterschrift
bekommen sollte. Wir verließen den Comic-Shop in die nassen und regnerischen
Gassen von Winterthur und fuhren gemütlich wieder nach Hause. Es war ein
geniales Erlebnis, Don Rosa persönlich zu treffen und ihm beim Zeichnen ein wenig
über die Schultern zu schauen.
Raphael M.
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