Rezension: Ein 
Brief von daheim
Erstveröffentlichung:
Donald Duck & Co. 09/2004, 23. Februar 2004 (Norwegen) 
Originaltitel:
A Letter From Home Deutsche
Veröffentlichungen in:  Micky Maus 17-19/2004, Onkel Dagobert 
30 
 D.U.C.K.-Widmung:
Die Widmung befindet sich im ersten Bild des Hauptteils der 
Geschichte (nach dem dreiseitigen Prolog) in den Fenstern der Duckenburgh. 
 Story: 
Am Ende von "Die Krone der Kreuzritter" erfuhren wir, dass die 
Duckenburgh, der Stammsitz des Clans der Duck, vermutlich einen Hinweis auf den 
Verbleib des Schatzes der Tempelritter beherbergt. Onkel Dagobert im vorletzten 
Panel: "Eines Tages sollten wir nachsehen, was die Stammburg der Ducks so an 
Geheimnissen birgt!" 
In dieser Geschichte ist es nun also soweit: Bertel, Donald und die Jungs machen 
sich auf, erneut in der Duckenburgh nach einem Schatz zu suchen. Wir erinnern 
uns: unsere Freunde waren schon einmal hier - in Barks' "Das Gespenst von 
Duckenburgh" (Barks Library Special Donald Duck, Band 8), damals auf der 
Suche nach den Juwelen von Dagoberts Vorfahre Sir Donnerbold. Seitdem hat sich 
einiges getan. Die wohl größte Veränderung: Der neue Verwalter der Burg ist 
niemand Geringerer als Bertels Schwester Mathilda. Bisher wusste lediglich 
Donald von dieser Tatsache und so ist Dagoberts Überraschung verständlich, als 
er seiner Schwester nach fast 25 Jahren zum ersten Mal wieder gegenübersteht. 
 Wer 
"Sein Leben, seine Milliarden" kennt, wird schon ahnen, dass Mathilda nicht 
wirklich begeistert über dieses unerwartete Wiedersehen ist. Sie will sofort ins 
Hotel ziehen, doch Donald überredet sie, zu bleiben und verspricht, dass 
Dagobert verschwinden wird, sobald er den Schatz gefunden hat. Unter dieser 
Bedingung willigt Mathilda ein, ihnen zu helfen. Sie erinnert sich daran, dass 
sich ihr Vater vor vielen Jahren bereits  
dem Schatz auf die Spur 
begeben hatte und zeigt Dagobert, wo er damals mit der Suche angefangen hatte. 
 So 
beginnt eine abenteuerliche Schatzsuche mit einigen Überraschungen. Noch 
spannender wird sie dadurch, dass inzwischen auch de Molay, der Großmeister des 
modernen Templerordens (uns ebenfalls noch aus "Die Krone der Kreuzritter" 
bestens bekannt), dahinter gekommen ist, wo er nach dem Schatz suchen muss, und 
zusammen mit seinem Gehilfen Montarde ebenfalls in Schottland und den Ducks auf 
den Fersen ist. 
Ohne nun zu viel vom Inhalt 
verraten zu wollen, sei so viel gesagt: Entgegen Dagoberts ursprünglicher 
Annahme befindet sich nicht nur ein Hinweis auf den Verbleib des Schatzes in der 
Duckenburgh, sondern doch noch ein kleines bisschen mehr. ;-) 
Es kommt zu dramatischen Entführungen und Seitenwechseln, allerlei Herumgerätsel 
in den Katakomben unterhalb der Burg, 
einem spannenden Showdown und schließlich einer rührenden, tiefgründigen 
Schlussszene, die man so noch nie in einem Disney-Comic gesehen hat. Hier taucht 
auch der namensgebende Brief aus dem Titel der Geschichte endlich auf. 
 Meinung: 
Mit "Ein Brief von daheim", 
seiner bisher längsten Geschichte (34 Seiten, bzw. 36 Seiten als Dreiteiler) 
ist Don Rosa ein einmaliges Meisterwerk gelungen. Die Geschichte, die eigentlich 
spannungsmäßig nicht wirklich viel hergeben würde, wird durch ihren Schluss zu 
etwas ganz Besonderem, etwas in dieser Form - zumindest in einem Disney-Comic - 
noch nie Dagewesenem. Nach dem Lesen wird man Onkel Dagobert mit völlig anderen 
Augen sehen. Ausnahmsweise ist das Hervorragende dieser Geschichte einmal nicht 
Don Rosas Humor (der hier zwar ebenfalls vorhanden ist, doch im Vergleich zu 
anderen Geschichten deutlich zurückstecken muss) oder der von ihm ausgezeichnet 
in Szene gesetzte Abenteuerdrang von Onkel Dagobert. Nein, es ist die 
mitreißende und ergreifende Charakterzeichnung der Familie Duck - und besonders 
ihres aktuellen Oberhauptes. 
Des Weiteren ist die Idee eines Prologs sehr nett, der die bisherigen Ereignisse 
für die Leser, die "Die Krone der Kreuzritter" nicht kennen, noch einmal kurz 
zusammenfasst. 
  
Fazit: "Ein Brief von daheim" ist für jeden Rosa-Fan 
Pflichtlektüre, denn es ist definitiv eine von Dons besten Geschichten. Alle 
"normalen" Leser werden sie jedoch entweder hassen oder lieben... 
Jano Rohleder  |