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Rezension: 
Der Letzte aus dem Clan der Ducks (SLsM, Kapitel 1) 
Erstveröffentlichung:
Beilage zu Anders And & Co.33/1992, 10. August 1992 
(Dänemark) 
Originaltitel:
The Last of the Clan McDuck Deutsche
Veröffentlichungen in: Micky Maus 34/1993, Onkel Dagobert 
1,  Sein Leben, seine 
Millarden - Sammelband 
 D.U.C.K.-Widmung:
Die Widmung befindet sich im ersten Bild der Geschichte, am 
unteren Rand auf einer Banknote. 
 Story: Eines Tages nimmt Dietbert, Dagoberts 
Vater, seinen noch jungen Sohn mit zur Duckenburgh in den Hochmooren 
Schottlands. Er erzählt Dagobert von seinen stolzen Vorfahren, die bis 1675 auf 
der Duckenburgh lebten, bis sie durch einen von den Whiskervilles, einem 
verfeindeten Clan, gespielten Hund vertrieben wurden. Damals konnte der Clan der 
Ducks es sich noch leisten, auf dem großen Schloss zu leben, doch seit David 
Fürchtegott im Überseehandel sein Vermögen verlor, leben die Ducks in der 
Großstadt Glasgow. Als Dietbert weiter erzählt, tauchen die Whiskervilles auf 
und machen sich einen Spaß daraus, die beiden letzen Männer aus dem ruhmvollen 
Duck-Clan ebenfalls zu verjagen, mit dem gleichen "Hund" von damals, der 
Dietbert noch immer einen großen Schreck einjagt. 
Am nächsten Tag bekommt Dagobert von seinem Vater einen Schuhputzkasten zum 
Geburtstag, in der Hoffung, dass der junge Bertel den Clan der Ducks irgendwann 
wieder zu seinem alten Stolz führen kann. 
Im Laufe des ersten Kapitels verdient Dagobert dann seinen ersten Kreuzer, 
trifft auf (den Geist von) Sir Donnerbold, schafft es, die Whiskervilles zu 
vertreiben und fasst am Ende den Entschluss, zu seinem Onkel Diethelm nach 
Amerika zu gehen. Nach dem Abschied von seinen Eltern geht es mit Großvaters 
altem, wertvollen Gebiss und einer goldenen Taschenuhr auf ins Land der 
unbegrenzten Möglichkeiten. 
 Meinung: 
Meiner Meinung nach kommen in der Geschichte zu viele Fakten auf 
einmal zusammen, die Don Rosa anscheinend möglichst knapp unterbringen musste. 
Daher wirkt die Story etwas abgehackt und man könnte meinen, dass das ein oder 
andere Panel beim Druck vergessen wurde. Das merkt man auch daran, dass die 
Geschichte nur an sehr wenigen Stellen lustig ist und die Gags auf unwichtigen 
Nebenaktionen aufgebaut sind. Der unerfahrene Leser sollte sich auf jeden Fall 
zuerst den Kommentar von Don Rosa durchlesen. Dies erspart einem das spätere 
Grübeln über auftauchende Personen. 
Dons Kommentar:
 
1867 - Es war einmal in Glasgow...  
Der erste "Barks'sche 
Fakt", auf den ich im ersten Kapitel anspiele, ist die Existenz der beiden 
Schwestern Dagoberts, Dortel und Mathilda. Als Quelle diente ein Stammbaum, den 
Barks in den 50er Jahren angefertigt hatte. In einem der späteren Kapitel werdet 
ihr sehen, welche der Schwestern Donalds Mutter ist! Wenden wir uns jetzt aber 
erst einmal den "Fakten" zu, die ich in diese Geschichte eingebaut habe: 
"Das Gespenst von Duckenburgh" (u.a. Barks Library Special Donald Duck 
8) ist eine wahre Fundgrube an Geschichten über die Familie Duck und ihre Ahnen. 
Es werden Sir Dümpelfried Duck, Sir Daunenstert Duck, Sir Dusseltrutz Duck und 
Sir Donnerbold Duck genannt. Weitere Angaben zum Clan der Ducks, wie zum 
Beispiel die Farbe und das Muster des Familien-Tartans, sind in der 
Barks-Geschichte "Der Hund der Whiskervilles" (u.a. Barks Library 
Special Onkel Dagobert 18) zu finden. 
 Ich stellte fest, dass der größte Teil der Geschichten über Onkel Dagobert, die 
Barks nicht geschrieben hat, nicht einheitlich ist. In "Die große Langeweile" 
(Donald Duck Sonderheft 171), geschrieben von Carl Fallberg und von Tony 
Strobl gezeichnet, taucht Dagobert als Junge auf, der gerade seinen ersten 
Zehner dadurch verdient hat, dass er einem Straßenarbeiter die Stiefel putzte. 
Mir schien diese Idee einleuchtend zu sein, immerhin war Dagobert ein armer 
Junge aus Glasgow. Daher beschloss ich, diesen "Nichtbarks'schen Fakt" zu 
verwenden. 
"Die Geschichte von Onkel Dagoberts Bett" (Barks Library Special Onkel 
Dagobert 25) ist eine weitere Geschichte, die den kleinen Dagobert als 
Schuhputzer zeigt. Da sie nicht von Barks geschrieben, sondern nur gezeichnet 
worden war, verwendete ich ein paar der Zeichnungen und schenkte der äußerst 
dummen Handlung weiter keine Beachtung. 
Für alle, die sich fragen, wieso dieser erste Zehner ein amerikanisches 
Geldstück ist und kein schottisches, sei auf "Das Geheimnis des Glückszehner" 
(u.a. SLsM Sammelband), verwiesen. Diese Geschichte habe ich 1991 
geschrieben und gezeichnet, sie wurde aber erst 1995 veröffentlicht. In "Der 
güldene Wasserfall" (Barks Library Special Onkel Dagobert 14) fand 
ich die Information, dass der junge Dagobert Feuerholz gesammelt und verkauft 
hat. ("Ich musste in den Wäldern meiner schottischen Heimat Holz sammeln!") 
Diethelm Duck, einer der beiden Brüder von Dagoberts Vater Dietbert, wurde von 
Barks in "Wettfahrt auf dem Mississippi" (Barks Library Special Onkel 
Dagobert 9) eingeführt. Während Onkel Jakob Duck, der andere Bruder von 
Dietbert, zum ersten Mal in "Weihnachten für Kummersdorf" (Barks 
Library Special Donald Duck 19) auf einem Foto zu sehen ist. Ein weiterer 
Vorfahre Dagoberts wird in "Dagobert Ducks 13 Trillionen" (Barks 
Library Special Onkel Dagobert 5) erwähnt. Es handelt sich um Käpt'n David 
Fürchtegott Duck, Kapitän der Goldenen Gans und Besitzer eines äußerst 
wertvollen goldenen Gebisses. In "Die Erbuhr" (Barks Library Special 
Onkel Dagobert 8) erbt Dagobert von seinem Großonkel David Duck einen 
kleinen Rubin, der in das Gehäuse einer Uhr eingesetzt werden muss, die sich 
seit Generationen im Besitz der Familie befindet. 
Barks lässt in "Die magische Sanduhr" (Barks Library Special Donald 
Duck 16) anklingen, dass Onkel Dagobert als Schiffsjunge an Bord eines 
Viehfrachters nach Amerika kam. Ich erlaubte mir jedoch, die magische Sanduhr 
nicht als Grund für Dagobert Ducks Geschäftsglück anzuerkennen, denn wie wir 
alle wissen, basiert Onkel Dagoberts Vermögen ausschließlich auf harter Arbeit! 
Einige der "Fakten" aus Barks' Welt stehen im Gegensatz zu den oben genannten. 
Ich habe mich daher entschieden, sie als "falsche Fakten" anzusehen. Aber darauf 
werde ich weiter unten noch zu sprechen kommen. Als Gladstone begann, die Serie 
in den Vereinigten Staaten herauszugeben (Anfang 1994), schickte ich an einige 
meiner Freunde, die ebenfalls Barks-Fans sind, die freundschaftlich gemeinte 
Aufforderung, nach eventuellen "Barks'schen Fakten" zu suchen, die ich 
ausgelassen, falsch zitiert oder interpretiert haben könnte. Unter den vielen 
Antworten befand sich auch die meines Freundes Danna Gabbard, der mir schrieb, 
ich hätte gleich im ersten Kapitel einen Fehler gemacht. Dort erzählt Dietbert 
seinem Sohn Dagobert, dass Jean Nepomuk Schubiack die Goldene Gans - das 
Schiff Käpt'n David Fürchtegott Ducks - absichtlich versenkte. 
  
Doch auf Seite 10 in 
"Dagobert Ducks 13 Trillionen" ist Dagobert total verblüfft, als Donald ihm 
mitteilt, dass die Goldene Gans böswillig versenkt wurde. Und das lässt 
vermuten, dass er es nicht gewusst hat. Obwohl mir bei der Umsetzung der Serie 
bestimmt viele Fehler unterlaufen sind, bin ich mir sicher, hier keinen gemacht 
zu haben. Zwar gibt es in der Geschichte von Barks tatsächlich keine Szene, in 
der Dagobert erkennen lässt, dass er über die Umstände des Untergangs der 
Goldenen Gans Bescheid weiß, aber dass, und wie sie versenkt wurde, sind "Barks'sche 
Fakten." Was wir dagegen der Geschichte nicht entnehmen können ist, ob Käpt'n 
Duck seiner Familie davon berichtete und ob diese es an Dagobert überliefert 
hat. Vielleicht tat sie es und vielleicht hatte Dagobert das vergessen. Oder er 
erinnerte sich nicht mehr genau daran, hegte eventuell sogar Zweifel an der 
Wahrheit der Überlieferung. Wer kann das wissen? Ich teilte Danna meinen 
Gedankengang mit und er gab mir daraufhin Recht. Wieso sollte Dagobert nicht 
auch einmal etwas vergessen? Schließlich kann das doch jedem mal passieren, 
oder? Aber Dannas Verständnis schließt nicht aus, dass mich andere 
Barks-Experten wegen so einer freien Interpretation "beschimpfen" werden. 
Ich möchte mich bei den Experten von Herzen dafür bedanken, dass sie sich die 
Zeit genommen haben, die einzelnen Kapitel mit großer Aufmerksamkeit zu lesen 
und dass sie meine Arbeit mit Interesse und Enthusiasmus vefolgt haben. 
Und nun wünsche ich euch allen viel Spaß beim Lesen! 
Fazit:
 Trotz der erwähnten kleinen Schwächen - der Tatsache, 
dass man etwas sehr mit Informationen überschwemmt wird - ist das erste Kapitel 
eine klasse Geschichte und ein spannender Einstieg in Rosas faszinierende 
Dagobert-Biografie. 
Rezension von Alessandro 
Schneider. 
Mit einem Kommentar von Don Rosa aus "Onkel Dagobert - Sein Leben, seine 
Milliarden", Sammelband, Ehapa Comic 
Collection in der Egmont vgs Verlagsgesellschaft, Köln, Dezember 2003  |